1000 Flüchtlinge aus Griechenland: Aktion „Hamburg hat Platz“

1000 Flüchtlinge aus Griechenland: Aktion „Hamburg hat Platz“

Seit der Schließung der Balkanroute harren rund 60.000 vor Krieg und Verfolgung geflohene Menschen unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen in Griechenland aus in der Hoffnung, die Grenzen vielleicht doch noch zu überwinden und nach Deutschland gelangen zu können. Das unter der seit sieben Jahren andauernden schweren Wirtschafts- und Finanzkrise leidende Land ist nicht in der Lage – trotz Unterstützung durch die EU – dieser großen Anzahl von Schutzsuchenden eine neue Heimat zu bieten.

Zahlreiche Organisationen aus Hamburg und über 4000 Bürger der Stadt haben bereits die Petition „Hamburg hat Platz“ unterschrieben. Darin werden der Senat und die Bürgerschaft aufgefordert zu beschließen, dass Hamburg sich bereit erklärt, zunächst umgehend 1000 Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen, die Transportkosten zu tragen und von der Bundesregierung die Einreisegenehmigungen zu erwirken.

Die Deutsch-Griechische Gesellschaft Hamburg e.V. unterstützt diese humanitäre Aktion und bittet seine Mitglieder und Freunde, durch ihre Unterschrift dazu beizutragen, dass das Ziel der 5000 Unterschriften Hamburger Bürgerinnen und Bürger bald erreicht wird.

Hier lesen Sie den vollen Text der Petition:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Frau Senatorin,

wir fordern, dass Hamburg sich bereit erklärt, zunächst umgehend 1000 Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen. Hamburg soll von der Bundesregierung die Einreisegenehmigungen erwirken, die Transportkosten tragen und die Voraussetzungen für schnellstmögliche Unterbringung in regulären Wohnungen schaffen.

Warum ist das wichtig?

Seit der Schließung der Balkanroute harren rund 60.000 aus Syrien, Irak, Afghanistan, Pakistan und anderen Ländern vor Krieg und Verfolgung geflohene Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Griechenland aus in der Hoffnung, die Grenzen vielleicht doch noch zu überwinden und nach Deutschland gelangen zu können.
Was müssen diese Menschen in ihren Heimatländern erlebt haben, dass sie sich so verzweifelt an die Hoffnung einer Grenzöffnung klammern oder neue, immer gefährlichere Routen auf sich nehmen?!
Die Genfer Flüchtlingskonvention, die Europäische Menschenrechts-Konvention und das universale Recht auf Asyl verlangen von uns, ihnen zu helfen, statt sie Erdogans Regime auszuliefern, das seinen eigenen Bürgern die Menschenrechte verweigert.

Millionen Deutsche haben selbst Flucht vor faschistischer Verfolgung oder Vertreibung aus ihrer Heimat erlebt. Sie erhielten Asyl vor der Befreiung von der Naziherrschaft oder wurden danach in zerstörten deutschen Städten aufgenommen. Wie wäre es ihnen ergangen, wenn sie plötzlich vor Stacheldrahtzäunen gestanden und gehört hätten, „das Boot ist voll, es gibt keinen Platz mehr für euch!“?

Wir begreifen nicht, warum die Menschen im verarmten Griechenland in Zelten, unter freiem Himmel oder in Lagern unter unwürdigen Bedingungen eingesperrt leben müssen, während bei uns Erstaufnahmeeinrichtungen inzwischen wieder freie Kapazitäten haben.

Diesen Zustand möchten wir nicht länger schweigend hinnehmen. Hamburg hat nicht nur Platz, sondern wegen erhöhter Steuereinnahmen auch die finanziellen Mittel, für eine sichere Reise in unsere Stadt zu zahlen.
In Abstimmung mit dem Bund können die Bundesländer beschließen, Flüchtlinge aus humanitären Gründen aufzunehmen. Allein im Rahmen des Relocation-Programms der EU, das festgelegt hatte, 160.000 Flüchtlinge, die bis März 2016 in Griechenland und Italien gestrandet waren, auf andere Länder zu verteilen, hätte Hamburg 700 von ihnen aufnehmen sollen. Aber das ist bisher nicht geschehen und reicht auch bei weitem nicht aus; denn „Relocation“ à la EU berücksichtigt nur einen Teil der Schutzsuchenden.

Wir fordern daher den Senat und die Bürgerschaft auf zu beschließen, dass Hamburg sich bereit erklärt, zunächst umgehend 1000 Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen, die Transportkosten zu tragen und von der Bundesregierung die Einreisegenehmigungen zu erwirken.

Gleichzeitig sind auf schnellstem Wege die wohnungsbaupolitischen Voraussetzungen zu schaffen, um alle Neubürger in regulären Wohnungen unterzubringen.

Wenn Sie die Petition unterschreiben wollen, drücken Sie bitte hier: https://weact.campact.de/petitions/hamburg-hat-platz