Wir trauern um unser Ehrenmitglied Prof. Dr. Athanasios Kambylis

Wir trauern um unser Ehrenmitglied Prof. Dr. Athanasios Kambylis

Die Deutsch-Griechische Gesellschaft Hamburg e.V. trauert um ihr Ehrenmitglied Prof. Dr. Athanasios Kambylis, emeritierten Professor für Byzantinische und Neugriechische Philologie an der Universität Hamburg. Der 1928 im nord­griechischen Trikala geborene Byzantinist, Klassische Philologe und Neogräzist starb am 20. September 2021 in Hamburg im Alter von 93 Jahren.

Athanasios Kambylis
Prof. Dr. Athanasios Kambylis (Foto: privat)

Der amtierende Vorsitzende der DGG Hamburg Pantelis M. Pantelouris erklärte zum Tod von Prof. Kambylis: „Die Nachricht vom Tod von Professor Kambylis hat uns sehr getroffen. Wir trauern um den Verlust eines großen Wissenschaftlers, eines großartigen Menschen und langjährigen Vorstandsmitglieds der Deutsch-Griechischen Gesellschaft, der er als Ehrenmitglied bis zum Schluss angehörte. Als Vorstandsmitglied der DGG Hamburg (1960-1987) hat er entscheidend zur Förderung der kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland beigetragen und uns stets neue Impulse für unsere Arbeit gegeben.“

Professor Kambylis wurde 1960 an der Universität Kiel mit der Dissertation Die Dichterweihe und ihre Symbolik promoviert und arbeitete anschließend als Dozent für Byzantinische und Neugriechische Philologie an der Universität Hamburg. Nach seiner Habilitation 1969 wurde er dort 1971 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. 1976 erhielt Kambylis einen Ruf an die Universität Athen und 1978 an die Freie Universität Berlin. Bis zu seiner Emeritierung 1993 war er jedoch ordentlicher Professor für Byzantinische und Neugriechische Philologie am Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Hamburg und gleichzeitig Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Byzantinisten. Ab 1981 war Kambylis Vizepräsident der Association Internationale des Études Byzantines, ab 1983 ordentliches Mitglied der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften in Hamburg und korrespondierendes (ab 1996 ordentliches) Mitglied der Akademie von Athen.

Kambylis beschäftigte sich mit der griechischen Literatur von der Antike bis zur Gegenwart. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Schriften von Pindar, Michael Psellos und Eustathios von Thessaloniki sowie von Symeon dem Neuen Theologen.

Sein Forschungsschwerpunkt innerhalb der Byzantinistik lag auf der kritischen Philologie: Erforschung und kritische Edition byzantinischer Texte (einschließlich der Erforschung von Handschriften) sowie die Rezeption der altgriechischen in der byzantinischen Literatur. Letzteres stand im Mittelpunkt eines von ihm an der Akademie Athen inaugurierten Projektes, an dem sich auch Kollegen weiterer europäischer Forschungszentren und Universitäten (Berlin, Paris, Hamburg) beteiligten.

Die Universität Thessaloniki verlieh ihm 2004 die Ehrendoktorwürde. 2006 wurde Kambylis Seniormitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, die aus der Joachim-Junius-Gesellschaft hervorgegangen war.

(Quelle: Akademie der Wissenschaften Hamburg und Wikipedia)