Am Donnerstag, den 29. Mai 2025, Christi Himmelfahrt, versammelten sich in der Gedenkstätte Neuengamme zahlreiche Vereine der Griechen in Hamburg und Umgebung zur diesjährigen Gedenkveranstaltung für die griechischen Opfer. Da sich im Mai 2025 die Befreiung Hamburgs und des Konzentrationslagers Neuengamme und das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal jährte, erhielt die diesjährige Veranstaltung eine besondere Bedeutung.

Das Konzentrationslager Hamburg-Neuengamme, einschließlich der 85 Außenlager, war, wie bekannt, das größte Lager – damals noch „Arbeitslager“ genannt – in Nordwestdeutschland. Hier waren rund 100.000 Häftlinge – Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene – inhaftiert. Mindestens 42.900 Menschen kamen dort und in den Außenlagern durch den nationalsozialistischen Terror ums Leben. Die ca. 1600 griechischen Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter kamen im Mai 1944 nach Neuengamme, in zwei Gruppen von je 800 Personen.
Als englische Soldaten das KZ befreiten, war es leer. Die Nazis hatten es „geräumt“ und die Häftlinge auf Todesmärsche geschickt, unter anderem an die Ostsee und auf Schiffe in der Lübecker Bucht, um ihre Gräueltaten zu vertuschen. Allein dabei kamen mehr als 6000 Menschen ums Leben.

Die über hundert Gäste, viele in bunten griechischen Nationaltrachten, gedachten der ca. 300 griechischen Opfer vor dem Gedenkstein mit der Aufschrift »ΕΛΛΑΣ« im Rahmen einer Andacht mit Vater Georgios, dem Erzpriester der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Hamburg. Anschließende Kranzniederlegungen der Vereine, des Generalkonsulats der Republik Griechenland, und der Deutsch-Griechischen Gesellschaft sowie zahlreiche Blumenbouquets der Gäste ehrten die Toten und Vermissten. Die Deutsch-Griechische Gesellschaft Hamburg war durch drei Vorstandsmitglieder vertreten, dem Stellvertretenden Vorsitzenden Dipl.-Ing. Alkiviadis Thomas, dem Schatzmeister Dr. Panos Adamidis und dem Beisitzer Friedhelm Krösche. Die DGG-Vertreter haben einen Kranz am Gedenkstein für die griechischen Opfer niedergelegt.

Der Stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Alkiviadis Thomas blickte in seinem Redebeitrag zurück auf die Entwicklung der griechischen Gedenkveranstaltung, die bis in die frühen 70er Jahre wenig beachtet wurde, und die heute ein fester Bestandteil der Aktivitäten der griechischen Community in Hamburg geworden ist.

Alkiviadis Thomas zitierte u.a. aus einem der ersten Berichte über die griechischen Opfer von Neuengamme, der 1998 in der Athener Tageszeitung „Kathimerini“ erschienen war. In diesem Bericht veröffentlichte unser Vorstandsmitglied Pantelis Pantelouris die erste Liste von ca. 150 griechischen Bürgern, die im KZ Neuengamme, bzw. bei der Versenkung der Schiffe in der Lübecker Bucht ums Leben gekommen waren.

Heute ist die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ein Ort des Erinnerns, des Lernens und der Begegnung.
Die Deutsch Griechische Gesellschaft Hamburg bedankte sich bei der Griechischen Gemeinde Bergedorf für ihre Bereitschaft, die Organisation der Gedenkveranstaltungen in den letzten Jahren zu übernehmen.