„Griechenland mit deutschen Augen“ – Eine aktuelle Umfrage der FES-Athen

„Griechenland mit deutschen Augen“ – Eine aktuelle Umfrage der FES-Athen

Während die Wahrnehmung Deutschlands in Griechenland gut erforscht ist, fehlte bislang ein vergleichbares Bild aus der anderen Perspektive. Erstmals wurde nun die Sicht der Deutschen auf Griechenland systematisch untersucht – auf Basis einer repräsentativen Umfrage im März 2025, die in diesen Tagen von der Friedrch-Ebert-Stiftung in Athen vorgestellt wurde.

Die von Dr. Ronald Meinardus, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Athener Stiftung für Außen- und Europapolitik, verfasste Studie zeigt ein überwiegend positives Bild, das vor allem durch Tourismus, kulturelles Interesse und persönliche Begegnungen geprägt ist – während politische Konflikte und das historische Erbe weitgehend ausgeblendet bleiben. Die Deutschen verbinden Griechenland überwiegend mit Freizeit, nicht mit Krise, so die Studie.

Dr. Meinardus‘ Auswertung der Erhebung hebt eine Asymmetrie hervor: Deutsche sehen Griechenland deutlich positiver als umgekehrt. Denn die griechische Sicht auf Deutschland ist durch ungelöste Konflikte geprägt – insbesondere durch Deutschlands Haltung zu Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg, seine dominierende Rolle während der Finanzkrise und seine wahrgenommene Parteinahme für die Türkei in regionalen Streitfragen. Doch gerade die Auseinandersetzung mit solchen sensiblen Aspekten ist entscheidend, um das deutsch-griechische Verhältnis auf eine ausgewogenere und zukunftsfähige Basis zu stellen.

Der Bericht untersucht außerdem die Wahrnehmung der Berichterstattung über Griechenland in deutschen Medien und die unterschätzte Rolle der griechischen Diaspora in Deutschland als informellen Träger von „Soft Power“. Insbesondere der Bereich der Gastronomie leiste laut Meinardus einen bemerkenswerten „gastrodiplomatischen“ Beitrag zur Verbreitung eines positiven Griechenlandbildes.

Die Umfrage finden Sie (in englischer Sprache) auf der Webseite der Friedrich-Ebert-Stiftung Athen.